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E-Commerce-Blütezeit in Skandinavien: 4. Teil Finnland

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Im Vergleich zum restlichen Skandinavien konnte sich das Onlinegeschäft in Finnland noch nicht vollends entfalten. Nur 18 Prozent der 5,5 Millionen Einwohner, die auf einer Fläche, die fast so groß ist wie Deutschland, leben, kauften mindestens einmal im Monat online (2014) ein. Dieser im Skandinavien-Vergleich relativ geringe Prozentsatz ist erstaunlich bei einer Bevölkerung, die mit einem mehrheitlichen Anteil an der Altersgruppe der 25- bis 54-Jährigen zur onlineshoppingrelevanten Zielgruppe zählt. Außerdem verfügen 89 Prozent der Einwohner (18-79 Jahre) über einen Internetzugang, ein allgemein hoher Wert – wenn auch im skandinavischen Vergleich nur der vierte Platz.

Wie steht es um den E-Commerce in Finnland? Und was bietet die einzige Republik unter den skandinavischen Ländern an Besonderheiten für Onlinehändler?

Im letzten Teil unserer Skandinavien-Serie wollen wir Ihnen die finnische E-Commerce-Landschaft vorstellen.

 

FinnlandFlagge

Finnland ist ein Spätstarter im E-Commerce

Finnische Besonderheiten

Während insgesamt immerhin 70 Prozent der Bevölkerung im Alter zwischen 18 und 79 im Jahr 2013 einmal online einkauften – vornehmlich Kleidung – sind es nur vier Prozent, die ihr Mobilgerät dazu nutzten. Auch gibt es kaum mobil optimierte Seiten – nicht mal bei den bekanntesten Onlineshops (eine Ausnahme stellt hier der Modeshop Ellos dar).

Hinkt Finnland im Vergleich zu den anderen skandinavischen Ländern etwas hinterher, so ist doch das stete Wachstum des Umsatzvolumens bemerkenswert  – etwa neun Prozent pro Jahr. Und auch die Höhe der Ausgaben bei Onlinekäufen besticht: Mit 1.900 Euro lagen diese bereits 2012 über dem skandinavischen Durchschnitt (1.600 Euro). Ähnlich wie in Dänemark und Norwegen favorisieren die Finnen dabei die Zahlung per Debit- und Kreditkarte mit relativ großem Abstand vor der Bezahlung per Rechnung. Die Direktüberweisung landet auf dem dritten Platz der beliebtesten Zahlmethoden. Eher unbeliebt in Finnland ist hingegen Paypal.

Ein großer Vorteil für den E-Commerce in Finnland, im Gegensatz zu allen anderen skandinavischen Ländern, ist laut Magnus Törn, International Sales Manager von Ladenzeile, die Tatsache, dass in Finnland mit dem Euro gezahlt wird: “Dadurch ist nicht nur die Preisgestaltung einfacher, auch fallen die hohen Importpreise aufgrund von Währungsschwankungen weg, die bei allen anderen skandinavischen Ländern entstehen können.”

Die Mehrheit der Finnen bevorzugt, auch das ist besonders im Vergleich zum restlichen Skandinavien, das Angebot eines Click & Collect-Services gegenüber der Hauslieferung per Post. Besonders eilig haben es Finnen nicht. Vor allem dann nicht, wenn es um die Dauer der Lieferungen geht. Im Durchschnitt warten sie 4,25 Werktage, für ein Viertel können Lieferungen sogar ganze sechs Werktage in Anspruch nehmen.

 

Beliebteste Onlineshops

Zu den bekanntesten Shops zählen die beiden Online-Marktplätze Verkkokauppa und NetAnttila. Letzerer wurde 2014 zum besten Onlineshop Finnlands gewählt. Ausschlaggebend für die Wahl waren der gute Kundenservice und das User Interface, das finnische Kunden immer wiederkehren ließ. Auch sehr groß in Finnland ist Stockmann, die bereits 1862 gegründete Warenhauskette mit Dependancen in Russland, die sich künftig mehr auf das Onlinegeschäft konzentrieren will.

In puncto Kleidung und Heimtextilien, die laut Magnus Törn in Finnland häufig online gekauft werden, ist das schwedische Versandhandelunternehmen Ellos neben Dänemark und Norwegen auch in Finnland sehr gefragt.

 

Finnen kaufen gerne bei Deutschen

Ein Drittel der Finnen im Alter zwischen 18 und 79 Jahren kaufte 2013 online auf ausländischen Seiten ein. Damit sind sie aktiver als die Schweden und belegen im skandinavischen Vergleich den dritten Platz hinter Norwegen und Dänemark. Beim Auslandseinkauf werden vor allem Kleidung (30 Prozent), Heimelektronik (22 Prozent) und Bücher (15 Prozent) erworben. Genauso wie die Dänen bevorzugen die Finnen beim Cross-Border-Shopping die britischen und deutschen Shops. Und mit 37 Prozent Käuferanteil (im Vergleich zu 31 Prozent) sind die deutschen Onlineshops hier sogar noch beliebter.

 

Spätzünder mit Entwicklungspotential

Finnland bildet in vielen der zuvor genannten Kategorien das Schlusslicht Skandinaviens. Der E-Commerce hat hier erst spät Fahrt aufgenommen. Seitdem ist das Umsatzvolumen jedoch auch kontinuierlich gewachsen. Gerade für deutsche Onlinehändler bieten sich – nicht zuletzt durch die große Beliebtheit von deutschen  Shops – gute Möglichkeiten, sich in Finnland zu etablieren. Wichtig dabei: Ihr Shopservice sollte Click & Collect-Angebote beinhalten und mindestens drei verschiedene Zahlmethoden. Mit einer für mobile Geräte optimierten Seite können Sie in Finnland zudem eigene Maßstäbe im M-Commerce setzen. Und Ihre finnische Zukunft kann schon bald beginnen.

 

info Lesen Sie mehr über unsere Serie “E-Commerce-Blütezeit in Skandinavien”:


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